Das Naturschutzgebiet l'Ile du Rhin, oder auch l’Ile de Rhinau, befindet sich auf einer Insel zwischen dem Altrhein und dem Grand Canal d'Alsace und bildet die grösste Renaturierungsstätte Europas. Im Rahmen der Konzessionserneuerung für das Kraftwerk Kembs im Jahr 2007 und der damit verbundenen Verpflichtung, ökologischen Ausgleich zu schaffen, konnte die Reservatsfläche fast verdoppelt werden. Sie umfasst heute gut 450 Hektar und bildet ein Mosaik aus terrestrischen und aquatischen Gebieten, die die Entwicklung der Biodiversität in der Region fördern.

Die wertvolle und fast schon ursprüngliche Auenlandschaft bietet eine vielfältige Flora und Fauna. Es sind aber auch ein ausgedehnter Waldbestand und Auwälder in allen Entwicklungsstadien anzutreffen. Dank der Mischung von Ruderalflächen (meist brachliegenden Rohbodenflächen), Trockenrasen, Trockengebüsch und Auengebüsch bietet das Naturschutzgebiet in verschiedenen Biotopen aussergewöhnlich vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat. Zahlreiche Libellen- oder Heuschreckenarten haben die neu entstandenen Lebensräume rasch angenommen. Aber auch eine Vielzahl unterschiedlicher Amphibien, Vögel und Säugetier konnten dank der Renaturierung entweder erhalten oder gar wieder in das Gebiet zurückkehren.

Um das Gebiet langfristig zu erhalten, sind anspruchsvolle Pflegearbeiten nötig. Für die Beweidung der offenen Flächen werden dabei schottische Hochlandrinder, aber auch Wildpferde, Ziegen und Schafe eingesetzt, die das Gebiet schonend und auf natürlichem Weg frei halten.

Rundgang
Gut fünf verschiedene Themenrundwege können auf und um die Rheininsel entdeckt werden. Eine anschauliche Informationstafel gleich am Eingang zum Gebiet informiert Besuchende über die Routen und mögliche Tiersichtungen.

Am umfassendsten ist der grosse Rheininsel-Rundweg. Dieser Rundgang beginnt beim Parkplatz Kembs Loechlé, führt an der römischen Rheintalstrasse vorbei und verläuft zwischen dem Kraftwerk Kembs und dem Stauwehr Märkt über eine Gesamtlänge von zwölf Kilometer. Teile des Weges erfolgen auf geteertem Weg entlang des Rheinkanals oder entlang des Altrheins auf dem Leinpfad (Treidelpfad). Nördlich des Kraftwerks Kembs auf der Rheininsel, ausgehend von einem kleinen Parkplatz, erreicht man eine Bucht mit Schwellen und Blick auf den Isteiner Klotz. Über einen kleinen Pfad kann die gesamte Rheininsel, vorbei an beliebten Brutplätzen für Vögel, dem Weideabschnitt mit den schottischen Hochlandrindern und einem kleinen Rückzugsort für Bieber, umrundet werden. Zuletzt gelangt man wieder zum Kraftwerk Kembs, von wo es wieder runter zum Altrhein geht. Wer mag, kann anschliessend flussabwärts noch einen Abstecher in eine Badebucht mit inoffiziellen Feuerstellen machen.

Der Rundgang ist teilweise (auf den geteerten Strassen) kinderwagen- und rollstuhlgängig.

Verpflegung

Sowohl auf deutscher als auch französischer Seite gibt es eine kleine Auswahl an Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Am Stauwehr nahe beim Parkplatz befindet sich das kleine Restaurant «Brasserie Le Chalet Rhin & Découverte». Ansonsten lohnt es sich Proviant aus dem Rucksack mitzunehmen oder bei der Badebucht zu picknicken.

Weitere Grüngürtelorte in der Nähe

Isteiner Schwellen

Huttinger Kiesgrube

Isteiner Klotz

Hardtwald

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie weiterführende Informationen unseres Partners regionatur.ch zum Thema 'Auenwälder' und dem Naturschutzgebiet Petite Camargue Alsacienne.

Eigenschaften

Anreise

Die Anreise ist sowohl über die deutsche Seite nach Istein als auch über die französische Seite nach Kembs-Loechle möglich. Autos können gleich beim Kraftwerk bei der Rheininsel oder auf dem Parkplatz des Stauwerks abgestellt werden.

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